Interview Newsletter Wolfsburg AG
Ende 2002 stellte der Innovations Campus das promotion Förderprogramm mit seinen drei Modulen Stipendium, Kompetenzpreis und Unternehmer Qualifikation vor. Udo Borgmann (Pan Acoustics) ist der erste Stipendiat.
Im nachfolgenden Interview erläutert er Hintergründe seiner Geschäftsidee und schildert, inwiefern eine positive Grundeinstellung zum unternehmerischen Erfolg beiträgt.
Guten Tag, Herr Borgmann, das Unternehmen Pan Acoustics gibt es seit Juli 2002, was ist das Besondere an Ihrer Idee?
Der Begriff „Musikgenuss ohne Kabelsalat“ trifft den Nagel auf den Kopf. Die Grundlage unserer Arbeit bildet die Verknüpfung von Audio-, Digital- und Funktechnik. Es geht uns um die digitale und kabellose Tonübertragung per Funk.Viele Technikkomponenten sind momentan zwar einzeln verfügbar, jedoch nicht in der Zusammensetzung, wie wir sie anbieten. Unser umfangreiches Know-how auf den Gebieten Software, Hardware, Audiotechnik und Systemtechnik macht es möglich, ein Ergebnis in dieser Qualität und mit diesem perfekten Klang zu erzielen.
Das klingt sehr interessant. Wie kann man sich das fertige Produkt vorstellen?
Das Motto heißt ja „Musikgenuss ohne Kabelsalat". Unsere Produkte sind z. B. in Wandbilder integrierte Lautsprecher, originelle Tischlampen als aparte Funklautsprecher oder sogenannte Set-Top-Boxen, die lediglich die Kabel ersetzen und in bestehende Anlagen integriert werden können. Unsere kleinen Audio-Funk-Module bieten viele Möglichkeiten.
Welche Kundensegmente sprechen Sie mit Ihrem Produkt an, wann kommt es auf den Markt?
Wir sprechen gezielt die gehobene Käuferschicht an. Dazu zählen auch Innenausstatter, Architekten, Messebauer usw. Die ersten Ausführungen für Ausstellungen, Messen etc. stehen ab Ende März 2003 zur Verfügung.
Ein weiterer Bereich ist der professionelle Installationsmarkt (beispielsweise öffentliche Gebäude und gewerbliche Kunden), in dem Qualität und Produktverlässlichkeit noch ein Gütesiegel sind und somit das höhere Preisniveau akzeptiert wird.
Was war für Sie ausschlaggebend, sich in Wolfsburg anzusiedeln?
Wir hatten beim Gründungswettbewerb promotion einen der vorderen Plätze belegt.
Die angebotene Unterstützung im Rahmen des promotion Stipendiums und der ideale Standort haben mich überzeugt.
Inwieweit unterstützt Sie das Stipendium vom InnovationsCampus?
Entscheidend und wichtig sind für mich die intensiven Beratungsleistungen seitens der Wolfsburg AG.
Egal, ob es sich um marketingstrategische Fragen handelt oder ein kritischer Sparringspartner gebraucht wird, bei Fragen zu unternehmensrelevanten Entscheidungen kann ich auf die Unterstützung des Business Development Teams bauen. Die finanzielle Förderung stellt natürlich noch einen zusätzlichen Anreiz dar, bei der Standortwahl war sie jedoch nicht der ausschlaggebende Faktor.
Welche Ziele visieren Sie als nächstes an?
Aktuell ist das oberste Ziel, die Liquidität zu sichern und dann den Markt zu erobern. Wir haben viele gute Ideen, für die Umsetzung fehlen uns z. Zt. noch die richtigen Kooperationspartner. Wir suchen beispielsweise Kooperationen mit Innenarchitekten, Messeplanern, Medienausstattern, Galerien. Eine konkrete Partnerschaft haben wir bereits im Campus gefunden. Mit der Firma Galeriehof werden wir in einer Produktschiene zusammenarbeiten.
Das erste Projekt, eine Wanderausstellung in Museen, ist bereits in Planung.
In der Gründungsphase und als Jungunternehmer heißt es, sehr viel Zeit in und für das Unternehmen zu investieren. Was machen Sie in Ihrer knappen Freizeit?
Tja, darüber muss sich jeder Unternehmer im Klaren sein, dass Selbstständigkeit gleichbedeutend ist mit viel harter Arbeit und große Ausdauer verlangt. Man muss sich halt durchbeißen und am Ball bleiben. Eine positive und offene Grundeinstellung hilft, aus Rückschlägen zu lernen und einen Rat von anderer Seite annehmen zu können. Viel Freizeit ist aktuell nicht möglich, ich bin selten vor 22 Uhr zu Hause. Manchmal wurmt mich das schon, da ich zur Entspannung gerne auf dem Klavier spiele - was um diese Uhrzeit leider nicht mehr möglich ist. Bislang habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit nicht bereut. Erste Erfolge stellen sich ein.
Das gibt zusätzliche Kraft und Motivation – ein neuer Energieschub für das gesamte Team.